Markus Scheffler
28. juin 2017 14:34 heures
Chapitre 2 › Scheitern bei der Schulz & Söhne AG: IGOR und Cynefin in der Praxis - Hilf Marc bei der Anwendung Afficher le devoir Masquer le devoir

IGOR und Cynefin in der Praxis - Hilf Marc bei der Anwendung

In den vergangenen Einheiten hast du zum Einen gelernt, in welche Phasen sich Innovationsprojekte einteilen lassen (IGOR-Modell) und zum Anderen, welche Vorgehensweisen es gibt, um Entscheidungen zu fällen (Cynefin-Modell).

Nachdem du in der ersten Aufgabe das Scheitern des Fahrgemeinschaftsprojekts von Schulz & Söhne aus deiner eigenen Erfahrung betrachtet hast, hast du nun zwei Modelle zur Hand, die dir ggf. weitere Fehler in der Projekt-Durchführung aufzeigen können.

Bitte wirf daher einen erneuten kritischen Blick auf das Fahrgemeinschaftsprojekt der Schulz & Söhne AG:

  1. Welche Fehler wurden möglicherweise gemacht, weil nicht die spezifischen Anforderungen bestimmter Innovationsphasen berücksichtigt wurden? (IGOR-Modell)
  2. Inwiefern hat ggf. das Entscheidungsverhalten zum Scheitern geführt, weil Rahmenbedingungen und Vorgehen nicht zusammengepasst haben? (Cynefin-Modell)

Beantworte die Fragen in deinem Logbuch.

Wenn du mit deiner eigenen Lösung fertig bist, gib mindestens zwei anderen Teilnehmern konstruktives Feedback zu ihren Antworten. Zum Beispiel kannst du ihre Sichtweise herausfordern, neue Aspekte hinzufügen oder ihre Gedanken weiterdenken. Dein Feedback sollte so gestaltet sein, dass es zu einer interessanten Diskussion zwischen dir und den anderen Teilnehmern einlädt.

IGOR und Cynefin hätten Fehler und Schwächen aufdecken können

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  1. In den vier Innovationsphasen wurden möglicherweise folgende Fehler gemacht:

Invent: Möglicherweise war kein tragfähiges Geschäftsmodell gefunden oder definiert worden und es wurde vielmehr der Fehler gemacht, vermeintliches Wissen über das Verhalten von und Anreize für potenzielle Kunden als Gewissheiten zu formulieren. Mit anderen Worten: Es gab überhaupt kein marktfähiges Produkt.
Grow: Möglicherweise wurde versäumt, Anreize für schnelles Kundenwachstum zu genieren. Dafür hätte eine gute und belastbare Nutzenargumentation aufgebaut und Prozesse für schnelles Wachstum aufgesetzt werden müssen.
Optimize: Wenn das Produkt gut war, das Wachstum erreicht wurde, ist eventuell versäumt worden, die Prozesse so zu optimieren, dass mit der tragfähigen Anzahl an Kunden auch Gewinne realisierbar waren.
Re-Invent: Eine kritische Würdigung dieser Phase würde ich hier überspringen, bezieht sie sich doch schon auf Prozesse, weitere neue Produkte zu generieren.

  1. Entscheidungstheoretisch gesprochen handelt es sich bei der Mitfahrgelegenheit um einen komplexen Ursache-Wirkungs-Zusammenhang, denn nur über Markttests hätte sich erweisen können, ob das Produkt überhaupt markt- und tragfähig ist. Tests hätten ergeben können, dass das Produkt keine ausreichenden Anreize bietet (mangelnde Flexibilität, weil kein eigenes Fahrzeug mehr verfügbar, wenig zufrieden stellende UX bei der Bedienung des Tools zum Finden einer Mitfahrgelegenheit etc.). Aus den Ergebnissen hätten Vorschläge entwickelt werden können für eine Weiterentwicklung des Tools oder des Produkts.

Commentaires

Holger Brockmans
avant presque 7 ans

Hallo Markus Scheffler,

ihren in Punkt 1 verfassten Ausführungen stimme ich komplett zu. Aus diesem Grunde bin ich beispielsweise in meiner Analyse erst gar nicht auf den kompletten IGOR eingegangen.

Genau wie von Ihnen beschrieben denke ich, dass die Fehler durch Vermeidung schon am Anfang und aufgrund von falschen Grundannahmen gemacht wurden. Weder Bedarf und Interesse noch mögliche Zielgruppen wurden einbezogen.

Markus Scheffler
avant presque 7 ans

Meine Kritik geht noch weiter: Worin soll der Mehrwert einer Fahrgemeinschaft bestehen? Ich gewinne keine Zeit (im Zweifel verliere ich sogar welche), spare ein wenig Geld, muss dafür aber mit (unter Umständen fremden) Kollegen fahren und werde unflexibler (muss auf Kollegen warten o.ä.). Das klingt nicht nach einem Mehrwert, sondern nach mehr Stress. Mit anderen Worten: Das ist kein Geschäftsmodell, sondern Blödsinn.

Lisa Hillers
avant presque 7 ans

Hallo Markus,

ich bin zu einem ganz ähnlichen Schluss gekommen. Mich würde interessieren ob du bestimmte Research-Methoden im Kopf hast, die du während der Invent Phase gerne zum Einsatz gebracht hättest.

Holger Brockmans
avant presque 7 ans

Hallo Zusammen,

zu Markus Scheffler "Meine Kritik geht noch weiter:"

Auch hier Ihrer Meinung. Während der Inventphase / Machbarkeitsstudie wäre der Projektleiter über entsprechende Recherche und Umfrage Methoden zu dem Schluss gekommen, dass dieses Projekt nicht wirtschaftlich umsetzbar ist.

zu Lisa Hillers: zwar ging die Frage nicht an mich, möchte aber dennoch gerne kurz auf die Frage eingehen. Die einfachste Methode wären wohl Umfragen über das bestehende Intranet gewesen. Hierüber hätten (wenn überhaupt) erste Interessenten und Testpersonen identifiziert werden können. Zudem hätte das Intranet nützlich sein können, die Akzeptanz dieses Projektes bei der gesamten Belegschaft zu hinterfragen, um Hieraus nicht nur Grundannahmen im eigenen Interesse abzuleiten sondern über Testphasen, Erfahrungsberichte und ähnliches einen realen Status Quo zu generieren.

Markus Scheffler
avant presque 7 ans

Frau Hiller, Frau Brockmanns: Ich hätte die Recherche entweder in strukturierten Interviews (in bspw. in Fokusgruppen) und/oder übers Intranet (um Masse zu generieren) durchgeführt. Daraus hätte sich sicher schnell ergeben, ob sich das Produkt tatsächlich monetarisieren lässt und unter welchen Umständen die künftigen Nutzer bereit gewesen wären, auch zu zahlen. Außerdem hätte ich die UX (ich gehe davon aus, dass die Fahrgemeinschaften sich über ein Online-Portal finden sollten) verprobt.

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