Mitarbeiter reagieren auf Veränderungsvorhaben der Vorgesetzten oft nicht mit der erhofften Begeisterung. Im Gegenteil: Skepsis, Zweifel und Ablehnung sind typische Begleiter eines Change-Projekts. Es ist möglich, auch mit diesen Reaktionen konstruktiv umzugehen, sie zu würdigen und als Chance zu begreifen.

Veränderung wäre einfach, wenn alle begeistert mitmachen würden. Dann hätte ich diesen Kurs nicht geschrieben und Sie würden ihn jetzt nicht lesen.

Die Herausforderungen in Veränderungsprozessen sind komplex: Es muss analysiert, entschieden, geplant, gesteuert und evaluiert werden. Und was erhalten Sie, wenn Sie an alles gedacht haben und Ihre Mitarbeiter begeistert informieren? Bewunderung? Beifall? Dank? Meistens eher nicht. Tatsächlich sind Skepsis, Zweifel und Widerstand häufig Teil der Reaktion, wenn nicht sogar der dominierende Teil. Das ist oft für beide Seiten frustrierend.

Als Faustregel spricht man davon, dass bei typischen Change-Prozessen ein Drittel der Betroffenen als Befürworter der Veränderung eintreten, ein Drittel als Gegner und der Rest ist unentschieden bis desinteressiert.

Und nun kommt ein entscheidender Gedanke: Skepsis, Zweifel und Widerstand werden zu Recht geäußert und können als Zeichen intelligenter und kritischer Auseinandersetzung mit dem Thema verstanden werden.

Die Kunst der Führung durch Veränderung liegt natürlich darin, alle Beteiligten ins Boot zu holen und gemeinsam die Veränderung zu meistern. Auf dem Weg dorthin sind jedoch ehrliche Bedenken und intuitive Ablehnung ernst zu nehmende und hilfreiche Reaktionen, die den Erfolg des Projektes steigern können, wenn Sie als Führungskraft richtig damit umgehen.